Die Qual der Wahl bei der Einschulung

Unser Weg zur Einschulung startete schon ca. 1,5 Jahre vor dem eigentlichen Tag der Einschulung. Denn schon damals ahnten wir, dass die örtliche Grundschule mit mehr als 20 Kindern in der Klasse und einem sehr kleinen Schulhof, für unser hochsensibles Kind eine besondere Herausforderung bedeuten würde. Wir waren unsicher, ob durch diese Rahmenbedingen und vielleicht auch weitere Schwierigkeiten, die wir damals noch nicht erahnen konnten (z.B. komplexe Klassenstruktur, unsensible Lehrer), ihre Freude am Lernen in Frust umschlagen würde.

Nach was genau suchen wir?

Sie fühlte sich in ihrer Kindergartengruppe „Kleine Freunde“ mit 14 anderen Kindern und 3 erwachsenen Bezugspersonen so sicher und so wohl, dass für uns klar war, wir suchen nach einer Schule, in der sie sich, unter ähnliche Bedingungen, so frei wie möglich weiterentwickeln kann. Nach vielen langen Abenden mit viel Internetrecherche und dem Lesen von viel Literatur zum Thema Lernen und Schule, kamen für uns drei Schulen in die engere Auswahl.

3 Schulen in der engeren Wahl

An diesen drei Schulen haben wir uns aus unterschiedlichen Gründen beworben: Eine Sprachheilschule, eine private Schule und eine freie Schule. Und um diesen Artikel nicht zu lang werden zu lassen, berichte ich im weiteren nur von der Schule, in die unser Kind schließlich auch eingeschult wurde:

Marianne-Frostig-Schule

Das ist auch die Schule, die uns von Seiten des Kindergartens empfohlen wurde. Für uns waren folgende Aspekte wichtig:

  • der Lernen in einer kleinen Klassengröße (max. 14 Kinder)
  • die wertschätzende und persönliche Beziehung zwischen den Kindern und den Erwachsenen, die wir bereits im Bewerbungsprozess spüren konnten
  • das schulumfassende und fächerübergreifende Erziehungs- und Bildungskonzept, dass sich an der Pädagogik von Maria Montessori und Marianne Frostig orientiert
  • dass der Unterricht durch ein interdisziplinäres Team durchgeführt wird
  • und das großzügige natürliche Außengelände!!

Der Unterricht setzt an den Stärken der Schüler an und den Kindern wird ein individuelles Lernen ermöglicht. Kinder mit Schwierigkeiten beim Lesen, Schreiben oder Rechnen bekommen zusätzliche Hilfen, um die Lernziele der Klasse erreichen zu können.

Der Tag der Einschulung

Den Einschulungstag, den wir zusammen mit den Großeltern und den Paten gefeiert haben, haben wir bewusst einfach gestaltet. Nach einem gemütlichen Frühstück ging es zuerst natürlich in die Schule.

Die Einschulungsfeier war aufgrund der kleinen Klassengröße überschaubar und alle Gäste hatten genügend Luft zum Atmen 🙂 Die größeren Kinder aus der Schule haben für die neuen gesungen und jeder ABC-Schütze wurde von seinem Patenkind aus der 4. Klasse mit einer Sonnenblume begrüßt.

Dann begann die erste Schulstunde. Unser stolzes Schulkind war zwar sichtlich aufgeregt, aber glücklicherweise vom Trubel nicht komplett überfordert und ihre Lehrerin hat sie fürsorglich empfangen.

Den restlichen Tag verbrachten wir mit den Gästen dann zu Hause, auch um alle anwesenden Kindern nicht noch länger zum Stillsitzen anhalten zu müssen. Zu Hause konnte das stolze Schulkind in Ruhe seine Schultüte auspacken und in vertrauter Umgebung diesen Tag auch genießen.

Die ersten Wochen als Schulkind

Die nächsten Tage wurden umso anstrengender, denn von nun an heißt es ja wirklich jeden Tag zur Schule gehen. Und das in ihrem Fall auch von 8.45 Uhr bis 15.45 Uhr. Das ist vielleicht der einzige Wermutstropfen – der Ganztagsschulbetrieb. Aber was wäre die Alternative gewesen?

Vormittags Unterricht in einer vollen Klasse und mittags dann zum Mittagessen und Hausaufgaben machen in die Schülerbetreuung? Sich nach einigen Stunden Unterricht wieder auf neue Rahmenbedingungen, neue Bezugspersonen und jahrgangsgemischte Schülergruppen einstellen…  

So erlebt sie den ganzen Schultag in ihrer vertrauten Klasse mit ihren festen Bezugspersonen. Der Tag ist klar strukturiert; auf 45 Minuten Unterricht am Vormittag folgen immer 15 Minuten Pause. Und nach dem Mittagessen sogar eine gute halbe Stunde Pause im großen Schulwald. Diese Zeiten genießt unser Kind sehr, denn das vorstrukturierte Lernen kostet sie viel Kraft.

Tage voller Eindrücke

Oft kann sie sich nachmittags beim Abholen gar nicht an irgendetwas im Tagesablauf erinnern bzw. wiedergeben, mit was sie sich beschäftigt hat. Dies gelingt ihr meist nur abends vor dem Schlafen gehen. Wir versuchen immer gemeinsam den Tag Revue passieren zu lassen, und dann kommt doch die eine oder andere Erinnerung an Unterrichtsinhalte bzw. Erlebnisse mit ihren Freunden.

Zum Glück bedeutet Ganztagsschule, zumindest im Moment, dass wir uns zu Hause nach einem kräftezehrenden Schultag nicht noch Gedanken um Hausaufgaben machen müssen. Denn das wäre im Fall des Regelschulbesuchs definitiv eine weitere riesengroße Herausforderung geworden.

Dies ist ein persönlicher Bericht aus unserem Familienleben. Ich hoffe, Du konntest etwas für Dich mitnehmen. Ansonsten schreibe ich hier über viele Themen rund um Mama-Burnout, Selbstfürsorge und Mutter-Kind-Kur. Schau Dich also gerne auf dem Blog oder bei meinen Angeboten um.

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