Mit diesem Artikel steige ich nach meinem Urlaub auf Fehmarn wieder in die Arbeit ein und es könnte kein besseres Thema passen, als endlich mal einen Blogartikel darüber zu schreiben, was ich in meinem Leben bewirken will. Empfehle ich übrigens jedem Menschen, der hin und wieder die Orientierung im eigenen Leben verliert oder sich schwertut mit Entscheidungen. Oder mit manchen Rahmenbedingungen im Leben hadert.

Danke übrigens an Judith Peters, die mit ihrer Blog-Challenge den Impuls für diesen Artikel gegeben hat.

Podcast-Episode #016 – Was ich als Coach & Mama bewirken will

Unterschied zwischen “erreichen” und “bewirken”

Ich werde in diesem Artikel nicht über meine Ziele schreiben. Denn Ziele haben häufig eher etwas mit mir zu tun oder sind für mich, z.B. mehr Sport zu machen, um mich fitter zu fühlen. Ziele sind zum Erreichen da und es ist gut, dass es sie gibt. Aber ich möchte mich in meinem Leben nicht nur auf Ziele fokussieren, sondern vor allen Dingen darauf, was ich in meinem Leben be-wirken kann. Es geht also um das Bedürfnis nach Wirksamkeit, nach Selbst-Wirksamkeit.

Spuren im Leben anderer hinterlassen

Ich wusste schon sehr früh, was ich später mal beruflich machen möchte. Und ich wusste auch genau, was ich auf gar keinen Fall machen möchte. Ich bin kein Mensch für „schnöde“ Büroarbeit. Jeden Tag das gleiche – jeden Tag für viele Stunden in einem Büro sitzen und verstaubte Aktenluft atmen. Das war nichts für mich. Auch meine mit Leichtigkeit erbrachten mathematischen Leistungen aus der Schule wollte ich nicht in einen Beruf verwandeln.

Mein Wunsch: Spuren im Leben anderer hinlassen

Stattdessen wollte ich für andere Menschen da sein, sie auf ihrem Lebensweg begleiten und ihnen das Leben leichter machen. Zunächst brannte ich für kleine Kinder. Sie ins Leben zu begleiten und ihnen die Möglichkeit zu geben, sich frei zu entfalten. Das tue ich heute natürlich mit Leidenschaft bei meinen eigenen Kindern. Aber das hat schon viel früher als Jugendliche in der ehrenamtlichen Kinder- und Jugendarbeit in der Christuskirchengemeinde Bad Vilbel und beim EJW Hessen angefangen.

Mein Talent soll sich entfalten

Mein ausgeprägtes Empathievermögen zeigte sich schon damals und ich konnte gar nicht anders, als auch beruflich entsprechend die Weichen zu stellen. Ich machte ein FSJ in einer Werkstatt für behinderte Menschen, studierte Soziale Arbeit und sammelte erste berufliche Erfahrungen im Sozialdienst einer Psychiatrie.

Einige Jahre arbeitete ich im Krippenbereich und habe dort, neben der direkten Arbeit mit den Kindern, meine Freude am Austausch mit den Eltern entwickelt. Im Kontakt mit den Eltern habe ich gemerkt, wie wichtig es für Eltern ist, über ihre Fragen, Sorgen oder Ängste sprechen zu können. Auch hier blühte ich auf, die Eltern mit meiner Expertise unterstützen und etwas bewirken zu können.

Aber mein Wirkungskreis ist durch die Arbeit in einer Kita vor Ort natürlich begrenzt. Um also noch mehr Familien unterstützen zu können, habe ich 2017 meinen Blog für Mütter gestartet. Von Anfang an drehten sich die Artikel hier um das Thema Burnout-Prävention für Mütter, denn damit hatte ich in zweierlei Hinsicht Erfahrung.

Der Stein, der alles ins Rollen brachte

Zu dieser Zeit war ich bereits seit 6 Jahren Mutter und hatte schon so einige Hoch- und Tiefpunkte erlebt. Über meinen Weg in die Mutterschaft schreibe ich bestimmt nochmal einen eigenen Artikel schreiben. Aber hier schon mal die wichtigsten Aspekte kurz zusammengefasst:

Genauso wie ich wusste, dass ich mit und für Menschen arbeiten möchte, wusste ich auch, dass ich unbedingt eigenen Kinder haben wollte (und zwar mehr als eins). Ich heiratete während meines Studiums und bald nach dem Studium wurden wir schwanger.

Und mit der Schwangerschaft begann ich in meinem Leben mehr bewusste Entscheidungen zu treffen und aus dem „Mainstream-Leben“ hier und da auszusteigen. Ausschlaggeben war auf der Suche nach dem richten Geburtsort für unser erstes Kind ein Informationsabend im Geburtshaus Frankfurt.

Der beste Ort für die Geburt unserer beiden Kinder

Es ging weiter mit dem Kennenlernen der bindungs- und beziehungsorientieren Elternschaft, die fortan unser Familienleben prägen sollte, mit all den Herausforderungen, die das so mit sich brachte. „Slow Family“ wurde da zu unserem Leitstern, auch wenn wir nicht alle der genannten Aspekte im gleichnamigen Buch von Julia Dibbern und Nicola Schmidt umsetzen. Wir haben da unseren ganz eigenen Weg entwickelt und gestalten diesen natürlich immer noch weiter.

Herausforderungen

Es gab auf unserem Weg zum „Slow-Family-Life“ natürlich auch die eine oder andere Herausforderung, über die ich z.B. hier geschrieben habe. Und so war ich plötzlich als Mama mit etwas konfrontiert, dass ich bis dahin nur theoretisch und im Kontext von beruflicher Tätigkeit kannte.

In meiner Rolle als Mama kamen neue Anforderungen auf mich zu, auf die ich nur bedingt vorbereitet war. 16 Stunden-Tage ohne Pause, nächtliche Bereitschaftsdienste und eine 7-Tage-Woche. Wenige Impulse von außen, keine messbaren und vorzeigbaren Erfolge, wenig Lob und Anerkennung, geleistete Arbeit wird nicht gesehen und wenig Zufriedenheit, weil die (selbst gestellten) Anforderungen meist viel zu groß waren. Kommt Dir das vielleicht bekannt vor?

Es schadet nicht, die eigenen Erkenntnisse zu berücksichtigen.

„Hoppla, das kenne ich doch…“, dachte ich mir damals. Denn einige Jahre zuvor schrieb ich meine Diplomarbeit über „Die Sorge um mich“, also über Burnout-Prävention für Fachkräfte im Sozialen Bereich. Schwuppdiwupp war ich also drin in einer mir wohlbekannten Spirale, aber ich brauchte einige Zeit, um beides zusammen zu bringen und merkte dann:

Burnout kommt nicht nur vom Job

Es kann genauso Mütter treffen, die nicht berufstätig sind und trotzdem viel leisten, denn: Care-Arbeit ist Arbeit! Ganz besonders belastend wird es, wenn Mütter versuchen alles alleine bzw. in der Kleinfamilie zu stemmen und dabei allen Anforderungen immer gerecht werden zu wollen.

Das zu erkennen wurde nicht nur für mich zu einem Wendepunkt, sondern auch mein berufliches Tun wurde dadurch beeinflusst. In verschiedenen „Wellen der Erkenntnis“ traf ich verschiedene Entscheidungen, die mich beruflich dahin brachten, wo ich heute stehe.

Von der Burnout-Prävention für Fachkräfte zur Burnout-Prävention für Mütter

Denn heute bringe ich mein Wissen über mentale Gesundheit und meine persönliche Erfahrungen als Mutter in meine Arbeit als Selbstfürsorge-Coach ein. Ich unterstütze Mütter dabei, ihre Mutterschaft (wieder) mit Leichtigkeit genießen zu können.

Dafür habe ich mehrere Weiterbildungen gemacht, dabei viel für und über ich selbst gelernt und mich fachlich für die Arbeit mit erschöpften Müttern gerüstet. Denn Du hast es verdient, auch als Mama Dich und Deine Bedürfnisse nicht aufgeben zu müssen. Ich gehe einen Teil Deines Weges mit Dir gemeinsam, ermutige und bestärke Dich, Deine Mutterschaft so zu gestalten, wie es zu Dir als Mensch passt.

Empowerment Coaching ist kein Zeichen von Schwäche

Auch ich habe ein paar Pakete, die ich aus meiner Vergangenheit in meinem Rucksack herumtrage. Und um die kümmere ich mich und lasse mich dabei begleiten. Es ist kein Zeichen von Schwäche, sich wertschätzende Begleitung für die Belange der Seele zu holen. Niemand muss diesen Weg alleine gehen! Ich nicht und Du auch nicht!

Es geht darum, wieder in die eigene Kraft zu kommen. Es geht um Selbstermächtigung und Selbstverantwortung. In Deinem Leben trägst ganz alleine Du die Verantwortung und das bedeutet, dass es in Deiner Macht liegt, wie Du mit dem umgehst, was Dir im Leben begegnet.

Ja, das ist nicht immer leicht. Auch mir fällt es von Zeit zu Zeit schwer, in die aktive Verantwortung zu gehen. Und deshalb bin ich meinen Begleiterinnen (und mir für die Entscheidung für sie) so dankbar. Ohne den Support von ihnen und ohne meine Entscheidung wäre ich heute nicht da, wo ich bin (und das betrifft nicht nur meinen Wohnort).

Ein lang gehegter Traum wurde endlich wahr

Auch das große Ganze in den Blick nehmen

Mehr und mehr gewinnt für mich auch die gesellschaftliche Perspektive an Bedeutung. Es geht nicht nur um einzelne Familien und deren persönliche Probleme oder Herausforderungen. Denn auch wenn diese Probleme oft individuellen Charakter haben, haben sie in der Regel auch gesellschaftliche Ursachen.

Viele leben in ihrem Familienalltag immer noch ein traditionelles Rollenverständnis, auch wenn sie das gar nicht beabsichtigt haben. Gleichberechtigte Elternschaft wird leider noch nicht so oft gelebt, wie es auch für die Zukunftsfähigkeit unserer Gesellschaft notwendig wäre. Warum eine gleichberechtigte Elternschaft eine Win-Win-Win Situation sein kann und wie Du Deinen Partner ermutigen kannst, sich mehr zu engagieren, kannst Du hier lesen.

Mein Anteil an der großen Verantwortung

Wir leben nicht im luftleeren Raum und es geht nach meinem Verständnis im Leben nicht nur um eigene Ziele für eigene Bedürfnisse. Sondern wir tragen alle einen Teil zu unserer Gesellschaft, zur Menschheit und auch zu unserem Ökosystem bei. Und damit sind wir wieder beim Thema wirksam sein.

Und das gilt für mich auch für andere Bereiche in meinem Leben: Ernährung, Mobilität und soziales Miteinander. Auch diese Dinge prägen mein Leben, einfach weil ich sie täglich tue, weil sie einen direkten Einfluss auf meine Gesundheit haben und eben auf die Menschen und die Natur um mich herum. Da will ich Verantwortung übernehmen, so wie es mir möglich ist. Das muss nicht perfekt sein, sondern das darf sich entwickeln und an die Rahmenbedingungen meines Familien- und Berufsleben anpassen.

Was will ich hinterlassen?

Ich möchte am Ende meines Leben nicht zurückblicken und sagen müssen: „Ich habe das Leben einer anderen Person gelebt.“ Ich will meine Werte entdecken, vielleicht auch im Laufe des Lebens anpassen und nach ihnen leben. Das soll sichtbar und erkennbar für andere Menschen sein, die sich davon im besten Fall inspirieren lassen.

Du kannst den Wind nicht ändern, aber Du kannst die Segel anders setzen.

Ich möchte aber auch Menschen ermutigen, ihrerseits Verantwortung für ihr Leben zu übernehmen. Nicht blind den Erwartungen von anderen zu entsprechen, weil man das so macht. Sondern selbst individuelle Spuren in dieser Welt zu hinterlassen.

Lasst uns gemeinsam die Welt ein wenig freundlicher gestalten.

Kathy Weber

Und das fängt schon bei uns selbst an:

Sei freundlich zu Dir selbst! Achte auf Dich und Deine Bedürfnisse!

Denn dafür ist niemand anderes zuständig als Du selbst.

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