Es ist noch früh am Morgen. Wobei: Eigentlich ist es nicht mehr früh. Zumindest nicht mehr früh genug. Um genau zu sein: Wir haben verschlafen – mal wieder. Duschen und wach werden entfällt für Mama. Stattdessen: Schnell in die Klamotten, die Kinder wecken und animieren, sich so schnell wie möglich anzuziehen, zeitgleich das Frühstück zubereiten. Das klappt natürlich nicht, also wieder hoch und die Kinder weiter antreiben.

Nach dem Frühstück alle nochmal schnell aus Klo, das „Gepäck“ für den Tag ins Auto verfrachten. Und dann schnell los, um sich in den täglichen Stau auf der Landstraße einzureihen. Dann zur Kita, Kind abgeben, selbst ein bisschen wehmütig in die traurigen Augen des Juniors schauen, weiter geht’s Richtung Schule, heute sogar ohne Stau. Kurz durchatmen bis das Schultor aufgeht, die Große verabschieden und dann schnell weiter zur Arbeit.

Zwischendurch natürlich noch schnell ein paar Dinge für den Nachmittag und die nächsten Tage per Handy organisieren. Auf dem Weg zur Arbeit dann noch eine neue Baustelle, wieder Stau. Auf der Arbeit von Minute 1 volle Power geben: die Kollegin ist nicht da, es wartet also doppelte Arbeit. Die Zeit verfliegt ohne Gelegenheit, um mal durch zu atmen. Dann „Feierabend“.

Blick aufs Handy: 7 neue Mails, der nächste Elternabend steht an, Rechnungen sind zu bezahlen, das Ehrenamt verlangt nach zusätzlicher Aufmerksamkeit. Auf geht’s wieder zur Schule. Das Kind hat wohl viel erlebt, will aber nicht darüber sprechen. Vorsichtige Gesprächsversuche zwischen roten Ampeln und Tatütata. Direkt zur Kita: Das Betreuungsmodul endet bald.

„Mama, ich will heute mit Simon spielen.“ „Nein, das müssen wir an einem anderen Tag machen. Heute müssen wir noch einkaufen.“ „Warum?“ „Weil ich es noch nicht geschafft habe“ „Ich will aber nicht“ „Wir haben aber kein Brot mehr fürs Abendessen. Und außerdem ist es schon spät.“

Einkaufen mit zwei erschöpften und enttäuschten Kindern. Zu Hause abgekommen warten noch die Teller vom Frühstück; dafür war heute Morgen keine Zeit mehr. „Mama, ich will mit dir spielen.“ „Später. Ich muss noch aufräumen.“ usw. usw.


Kennst Du das auch? Geht es Dir auch immer mal wieder so? Vielleicht geht es Dir sogar jede Woche so? Oder sogar fast jeden Tag? Hast Du auch das Gefühl, dass Dein Leben mit einem unglaublichen Tempo an Dir vorbei rast und Du einfach so mitgerissen wirst?

Was kannst Du anders machen, um nicht dauerhaft in diesem Zustand zu sein?

Mir hilft Achtsamkeit und kleine und größere Pausen zwischendurch. Auch und gerade, wenn ich keine Zeit dafür zu haben scheine.

Achtsamer Advent - Audioimpulse für Mütter

Denn achtsames Wahrnehmen kann das Hamsterrad stoppen. Ich bekomme wieder Zugang zu dem, was mit mir passiert und kann nach und nach mein Leben wieder in die eigene Hand nehmen. Denn ganz oft ist es eben diese oben beschriebene Fremdbestimmung, die in uns das Gefühl aufkommen lässt, dass wir ja eh nicht ändern können. Das Innehalten und genaue Hinschauen kann dabei schon ein erster Weg raus aus dem beginnenden Burnoutprozess sein.

Achtsamkeit als Schlüssel zum Burnoutausstieg

Achtsamkeit ist für mich eine Grundhaltung oder innere Einstellung, mit der ich ans Leben herangehe. Es geht um eine bewusstere Wahrnehmung, ganz im Hier & Jetzt zu sein und kein Multitasking zu betreiben!! Es bedeutet auch: Nicht in der Vergangenheit oder Zukunft zu hängen, z.B. durch dauerhaftes Denken und Planen, sondern in der Gegenwart zu sein und die Aufmerksamkeit auf das aktuelle Tun und Wahrnehmen zu legen und alle seine Sinne zu benutzen!

Klarheit & Leichtigkeit

Durch ein achtsameres Leben gewinnst Du mehr Fokus und damit auch wieder mehr Klarheit. Bevor ich eine Sache stundenlang „zerdenke“, komme ich meist durch eine Zäsur dieses Gedanken-Karussells und die Konzentration auf das, was gerade ist, viel viel weiter!

Und wenn Du mehr im Hier und Jetzt bist, fühlt sich das Leben auch leichter an. Das erkenne ich auch immer wieder an meinen Kindern, die ganz versunken in ihrem Spiel, nicht mehr an den Streit vorhin oder das ins Bettgehen nachher denken, sondern voller Leichtigkeit den Moment leben.

Ist Achtsamkeit zu lernen nicht zusätzlich stressig?

Es geht bei einer achtsamen Lebensweise nicht darum, unzählige Achtsamkeitsübungen am Tag abzuleisten. Sondern diese Übungen sollen Dich auf dem Weg zu einer neuen Grundhaltung unterstützen und sie schärfen auch Deine einzelnen Sinne.

Exemplarisch habe ich hier mal drei dieser Übungen aufgeführt. Vielleicht spricht Dich eine davon besonders an, und du willst sie in den nächsten Tagen mal ausprobieren. Ich habe dabei bewusst Übungen rausgesucht rund um verschiedene Tätigkeiten, die wir sowieso jeden Tag tun

1. Bewusst atmen

Nimm Dir eine kleine Mini-Pause, z.B. zwischen zwei unterschiedlichen Aktivitäten, und gönne Dir einfach 5 tiefe Atemzüge. Stelle beide Füße auf den Boden und achte nur auf Deinen Atem. Spüre, wie die Luft in Deinen Körper ein- und ausströmt. Probiere es am besten jetzt gerade mal aus. Wie fühlst Du Dich nach dieser Mini-Auszeit? Ich fühle mich meist gut erfrischt und geerdet.

2. „Essen, nur Essen“

Viel zu häufig essen wir schnell mal nebenbei. Genussreiches und schmackhaftes Essen verschafft uns aber wieder einen Zugang zur natürlichen Weisheit unseres Körpers in Bezug auf Menge und Qualität des Essens. Dabei hilft das aufmerksame und bewusste Kauen der Nahrung. Interessant ist auch, dass unser Gehirn nicht gleichzeitig denken und wahrnehmen kann. Wenn wir nachdenken, treten die Sinneseindrücke in den Hintergrund, damit genügend Energie fürs Nachdenken vorhanden ist. Was helfen kann auf dem Weg zum achtsamen Essen, sind folgende Fragen:

  • Habe ich Hunger?
  • Wo spüre ich Hunger?
  • Wonach sehne ich mich wirklich?
  • Was schmecke ich im Moment?

    3. Barfuß gehen

Obwohl wir oft so achtlos mit unseren Füßen umgehen, so sind sie trotzdem ein Wunderwerk der Natur. Barfuß zu gehen gleicht einer Fußreflexzonenmassage und gibt unseren Füßen wieder die Chance, in Kontakt mit dem Untergrund zu kommen. Es bringt unseren Blutkreislauf in Schwung, verbessert unsere Körperhaltung und entlastet Knie und Bandscheiben. In den Fußsohlen befinden sich ähnliche viele Sinneszellen wie in unseren Händen und wir fühlen uns durch das barfuß gehen gleichzeitig geerdet, entspannt und wach. Aber: Wenn Du bisher nur selten barfuß läufst, dann beginne langsam! Deine Füße müssen sich erst an das neue Laufgefühl gewöhnen und die Muskeln brauchen Zeit, um sich anzupassen. Zum Ausprobieren und als Ausflugsziel für die ganze Familie bietet sich auch ein „Barfuß-Park“ an. Eine Übersicht findest Du hier.

 

Alleine ist das so schwer

Wenn Du jetzt merkst, das sind zwar tolle Übungen, aber

„Ich schaffe das nicht allein umzusetzen“

„Ich brauche jemanden an meiner Seite“ oder

„Ich hab‘ Lust gemeinsam mit anderen Müttern mich auf den Weg zu machen, um wieder ganz ich selbst zu sein anstatt perfekt.“

Dann kann ich Dich gerne dabei begleiten, mehr Achtsamkeit in Deinen Alltag zu integrieren. Schau mal bei meinen Coaching und Kursangeboten.

Oder komme zu uns in die Facebook-Gruppe Endlich Ich! Für Deine entspannte Mutterschaft.

Herzliche Einladung zum Selfcare-Circle

Ab 2025 gibt es wieder die Möglichkeit in mein Gruppen-Mentoring für Mamas einzusteigen. Du kannst Dich aber jetzt schon in die Warteliste eintragen:

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